
Sächsische Landeskirche startet Friedhofskampagne
Unter dem Motto „Was bleibt, bewegt! Der Friedhof. Ein Ort für alle“ soll auf die Bedeutung der Friedhöfe in Sachsen hingewiesen werden
DRESDEN – Im Vorfeld des Ewigkeitssonntages startet in Sachsen eine Kampagne, mit der die Bedeutung der Friedhöfe in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden soll. Unter dem Titel „Was bleibt, bewegt! Der Friedhof. Ein Ort für alle“ wirbt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens für den Erhalt der Friedhöfe.
„Mit unserer Initiative möchten wir bei den Menschen ein Nachdenken darüber anregen, welche Bedeutung die Friedhöfe vor Ort – in den Städten wie in den Dörfern – für einzelne Menschen und Familien, aber auch für die gesamte Gesellschaft haben“, erläutert Carmen Kuhn, Dezernentin für Grundstücks-, Bau- und Friedhofswesen im Landeskirchenamt in Dresden. „Diese wichtigen Orte brauchen angesichts einer sich verändernden Bestattungskultur und der anstehenden Neufassung des Sächsischen Bestattungsgesetzes die Aufmerksamkeit und Unterstützung vieler Menschen, um erhalten werden zu können“, betont sie weiter.
Besonderheit in Sachsen: Mehrheit der Friedhöfe in kirchlicher Trägerschaft
Die Friedhofskultur in Sachsen wird derzeit weit überwiegend von kirchlichen Friedhöfen getragen. „Insgesamt befinden sich 1.200 Friedhöfe – das sind etwa 65 % der Friedhöfe im Freistaat Sachsen – in der Trägerschaft evangelisch-lutherischer Kirchgemeinden und ihrer Zusammenschlüsse. Damit haben wir auch eine Verantwortung, die wir stellvertretend für die Kommunen wahrnehmen“, erläutert Carmen Kuhn. Mit hohem Engagement und Sachverstand übernähmen Haupt- und Ehrenamtliche in Kirchenvorständen und Friedhofsverwaltungen Verantwortung für den Erhalt und die Pflege ihrer Friedhöfe. „Sie leisten damit einen unschätzbaren Dienst für Trauernde und die Menschen vor Ort, unabhängig davon, ob diese Menschen Glied unserer Kirche sind“, so die Dezernentin.
Friedhöfe sind Orte der Trauer, der Begegnung, der Natur und der Kultur
Die Bestattung auf dem Friedhof rücke Tod, Trauer und Erinnerung in die Mitte der Gesellschaft, wo Anteilnahme und Begegnung in vertrauten Formen möglich seien und praktiziert würden. „Friedhöfe sind geschützte Orte des privaten und gemeinschaftlichen Totengedenkens. Sie sind wertvolle Zeugnisse unserer Orts-, Kunst- und Sozialgeschichte und haben städtebauliche sowie landschafts-pflegerische Bedeutung“, sagt Carmen Kuhn. „Für viele Menschen sind Friedhöfe auch Orte der Ruhe, Begegnung und Erholung. Mit ihrem alten Baumbestand und mit ihrem Artenreichtum leisten sie einen bedeutenden ökologischen Beitrag. In Großstädten sind Friedhöfe „grüne Oasen“, die einen maßgeblichen Anteil an einem gesunden Stadtklima haben.“
Kirchgemeinden und Friedhöfe der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens wurden gebeten das Anliegen durch Plakate und Banner zu unterstützen.

